Eosinophiler Granulom - Komplex bei der Katze (EGK)
Hier beschäftigen wir uns mit einem sehr wichtigem Thema (gerade auch für uns, da 2 von unseren 5 Katzen, Naru und Zero) an dem Eosinophiler Granulom – Komplex bei der Katze (EGK), erkrankt sind. Leider kennen sich immernoch viel zu wenige Tierärzte, gerade bei diesem Thema, aus. Sie stellen die Diagnose, ohne genaue Befunde durch ein Labor. Um ein bisschen Licht in das Thema zu bringen, gerade wenn auch eine süße Fellnase von Dir, erkrankt ist, hier unser Artikel über das Thema Eosinophiler Granulom – Komplex bei der Katze. Viel Spaß beim lesen =)

Der EGK:
Der Eosinophiler Granulom – Komplex bei der Katze (EGK), ruft, unter anderem, starke, entzündliche Veränderungen der Hautoberfläche hervor. Diese sind Reaktionen des Abwehrsystems und überschießende Reaktionen des Immunsystems der Katze. Es gibt zahlreiche Lokalisationen (z.B.: Pfoten, Gelenke, Maulgegend, Maulhöhle, Lefzen, Lippen, Rücken, Innenschenkel, Nase, Bauch, Kopf, Ohren…) und 3. Manifestationen. Diese drei sind : Eosinophiler Ulcus, Eosinophiles Plaque und das Eosinophile Granulom. Die Ursachen sind idiopathisch (oft ohne erkennbare Ursache). Spekulativ werden gesehen: Allergische Ursachen, autoimmunes Geschehen, verschiedene Traumata und Infektionen des Organismus (z.B. bakteriell, virale oder mykotische). Wir konnten hier in unserem Rudel auch Stress als Ursache feststellen (wenn wir mal ein paar Stunden weggefahren sind oder später von der Arbeit nach Hause gekommen sind) und auch kleine Verletzungen, wie z. B. runter springen und kratzen an Kratzstellen vom Kratzbaum.
Bestimmte Abwehrzellen sammeln sich in den Schleimhäuten der Katze und Granulome entstehen. Hierbei geht es vor allem um eosinophile Blutzellen (spezialisierte Untertypen von weißen Blutzellen, den Leukozyten). Katzen putzen und belecken die betroffenen Stellen exzessiv und kontinuierlich mit ihren rauen Zungen, so dass sich diese Stellen oft sehr groß und weiter ausbreiten. Dadurch entstehen oftmals extreme Entzündungen.
Auch falsche Fütterung oder allergische Reaktionen auf bestimmte Futterbestandteile/ Inhaltsstoffe können den Eosinophilen Granulom – Komplex bei der Katze auslösen.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Befall von Flöhen. Dieses Allergen, hervorgerufen durch den Flohspeichel (oder auch die Flohbestandteile selbst,) kann ebenfalls zu Symptomen führen.
Diese Krankheit, ist oft sehr langwierig und erfordert von allen Seiten eine Menge Geduld und Liebe. Behandlungen sollten daher so früh, wie möglich, beginnen, da dies den größten Erfolg bietet.



Die 3 Erscheinungsformen:
1. Eosinophiler Ulcus:
Der Eosinophile Ulcus ist ein schmerzfreies Geschwür. Dies sind Entzündungen, mit gelblich – rosafarbenen Oberflächen. Diese sind in der Regel nicht juckende Stellen, die sich aber durchaus durch belecken der Katze, entzünden und auch vergrößern können. Oft sind es Reaktionen durch Futterinhaltsstoffe oder Flöhe. Jedoch sind sie meistens idiopathisch (ohne erkennbare Ursache) bedingt.
Stellen (Manifestationen), bei denen der eosinophile Ulcus auftreten kann:
– Ober- und Unterlippe
– an den Lefzen
– Nase
(meist sind diese Stellen verhärtet und weisen die typische, oben genannte Färbung auf)
Alter der Katzen:
– Kätzinnen erkranken meist häufiger und Katzen, die Älter sind als 6 Jahre.
2. Eosinophiles Plaque:
Eosinophiles Plaque erkennt man an deutlich abgegrenzten, erhöhten Flecken auf der Haut. Diese Läsionen, (Verletzungen und / oder Störungen der Funktionen der Haut und Organe) sind oft feuchte, nässende, runde und ovale Flecken, meist haarlos und stark juckend. Dabei fügt sich die Katze meist selbst, eigene Traumata zu. Dies geschieht durch vermehrtes kratzen und exzessives belecken der betroffenen Stellen. Auslöser sind oftmals Flöhe, das Futter oder das intensive belecken selbst. Meistens sind diese Stellen auch sekundär bakteriell infiziert und man kann zudem viele eosinophile Granulozyten, mit Hilfe von Labortests, nachweisen.
Die Diagnose ist auch durch ein sogenanntes “Abklatsch – Präparat” (die Entnahme erfolgt über eine Hautprobe, die auf die betreffende Stelle, mit einem Objektträger, draufgedrückt wird). Auch kann man diese Probe mithilfe eines durchsichtigen Tesa-Klebestreifens durchführen. Dies wird nativ (einfach so, wie sie genommen wird) oder auch durch Anfärbungen unters Mikroskop gelegt und begutachtet.
Stellen (Manifestationen), bei denen das eosinophile Plaque auftreten kann:
– Bauch
– Hals
– Kopf
– der innere Schenkelbereich
Alter der Katzen:
– Katzen im Alter von 2 bis 6 Jahren erkranken sehr häufig.
3. Eosinophiles Granulom:
Das Eosinophile Granulom, wird auch Kollagenolytisches oder auch lineares Granulom genannt. Dies ist die einzige Form, die histologisch einem Granulom ( “Körnchen”= Ansammlung der Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems) entspricht. Dies sind mal juckende und mal nicht – juckende Stellen am Körper der Katze. Häufig ist die Hautoberfläche intakt , aber man erkennt Haarausfall. Oft durch Vererbung erlangt. Manchmal kann man sogar spontane Heilung sehen.
Bei geschwüriger Veränderung kommt es zur Abwandlung von Kollagen (Faserbildendes Eiweiß). Diese kleinen weißen “Krümelchen” infizieren sich und sind der Auslöser vom schlimmen Juckreiz. Zytologisch sind zahlreiche Eosinophile nachweisbar. Ursachen sind Allergene, genetische Faktoren, Bienen – und Mückenstiche, Virusinfektionen und Fremdkörper. Im Maul- und der Maulgegend sind die Ursachen idiopathisch, also ohne erkennbare Ursache. So wie die Beschwerden kommen, können sie auch wieder verschwinden.
Stellen (Manifestationen), bei denen das eosinophile Granulom auftreten kann:
– Maulgegend und Maulhöhle (vor allem Hals, Zunge + Rachen)
– Ohrmuscheln und Ohren
– Pfoten
– Pfotengelenke
Alter der Katzen:
– Katzen jeder Altersgruppen können erkranken

Diagnose:
Die Beste und sicherste Methode der Diagnosestellung ist und bleibt die Biopsie (Gewebeprobe, der betroffenen Stellen), die direkt in ein Labor geschickt wird. Dies ist ein histopathologischer Nachweis. Auch eine Blutentnahme, (das Differentialblutbild) bei akutem Geschehen, sollte durchgeführt werden und ist auch ein absolutes “Muss”, bei dem weiteren Vorgehen . Oftmals sind auch Pilzabstriche sinnvoll. Dies nennt man mykotische Untersuchungen.



Schulmedizinische Behandlung:
Hier gibt es verschiedene Ansatzpunkte, die meist abhängig vom behandelnden Tierarzt stehen:
– Antibiotika – Therapie, gerade bei eitrigen Geschwüren
– Kortison – Therapie, gerade bei akuten Schüben, um die allergischen Reaktionen zu unterdrücken
– Interferon – Therpie, die eine immun – suppresive (unterdrückende) Therapie darstellt
– manchmal auch eine Hormontherapie
Wir haben bisher nur im absoluten Notfall mal Kortison bei Naru spritzen müssen. Dies passierte, nachdem er einen so extremen Schub des Eosinophilen Granulom, im Maul, Lefzen und vor allem Rachenbereich hatte. Er konnte kaum mehr schlucken und Futter zu sich nehmen. Dazu kam, dass seine Gelenke an den Vorderpfoten auch geschwollen waren. So mussten wir zu diesem Mittel greifen.
Ein anderes mal mussten wir ebenfalls dazu greifen, da er auf einen Bienen/ Wespenstich so allergisch reagiert hatte, dass er umgefallen ist und eine extreme Reaktion am Körper gezeigt hat.
Homöopathische und Alternative Behandlung:
Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die wir auch äußerst gerne, bei unseren 2 Fellnasen Naru und Zero, nutzen:
– Eliminationsdiäten (Futter- Ausschlussdiäten) = Futterumstellungen auf eine Proteinquelle, mindestens 6 – 8 Wochen
– BARF – Fütterung
– Ausschluss von Flohbefall (Flohkamm)
– Zufütterung von essentiellen Fettsäuren wie z. B. Lachs- oder Hanföl
– warme Kernseifenbäder der betroffenen Körperstellen
– Echinacea
– Silberwasser auf betroffene Stellen tupfen
– Traumeel Tabletten zermörsern und in das Nassfutter geben/ oder in Malzpaste untermischen und auf die Pfoten schmieren
– Zudem dürfen wir einige Produkte von Firmen testen (die gerade noch im Langzeittest sind), von denen ihr auf jeden Fall Testberichte erwarten dürft =D
Leider wissen wir nur zu gut, dass viele Tierärzte und viele Menschen, sich gegen diese Methoden aussprechen. Aber: Wir sehen so gute und langfristige Erfolge, die mit anderen Mitteln nicht so gelaufen wären. Zudem ist es ja so, dass die 2 uns jedesmal zeigen, dass diese Dinge anschlagen – sie sagen und denken ja nicht, “dass kann ja jetzt nicht helfen”. So können wir diese oben genannten Dinge nur empfehlen, soweit du dies nicht schon für deine geliebte Fellnase getan hast.



Abschließende Worte:
Der Eosinophiler Granulom – Komplex bei der Katze ist leider sehr weit verbreitet und trotz allem wird diese Krankheit immernoch – entweder zu häufig ohne richtig feste Diagnosestellung gestellt oder sie bleibt viel zu lange unentdeckt wegen dem wenigen, ungenauen Wissen.
Sie ist oft sehr heimtückisch, da man seine eigene Katze, sehr gut kennen muss, um etwaige Schübe, frühestens und schnellstmöglich zu behandeln. Dies fordert auch uns als Dosenöffner immer dazu auf, seine Katzen stets im Blick zu halten und auch öfter mal kleine “Check – ups” der Katzen durchzuführen. Unsere Empfehlung ist es hier, sich einen Tag rauszusuchen, wo man alles einmal durchcheckt- wie z. B. Zwischen den Pfoten, Krallen, Ballen, Bauch , Maul, Ohren etc. Hierbei fällt oftmals schon im Vorfeld etwas auf und man kann schnellstens reagieren.
Diese Krankheit wird uns Katzenlebenslang begleiten. Naru und Zero haben, gerade jetzt, mit steigendem Alter, immer wieder und oftmals auch häufiger damit zu tun.
Auch wenn wir selbst weitestgehend versuchen, von der Schulmedizinischen Therapie fern zu bleiben – es gibt Fälle, in denen es unabdingbar ist.
Wir sind immer damit beschäftigt, was wir verbessern können und immer wieder auf Alternativen zuzugreifen, die wir auch an dich und deine Fellnase weiter geben können. Hierzu werden demnächst einige Artikel folgen =D Wir hoffen damit, dass auch du etwas für deine geliebte Fellnase findest, was ihr weiterhelfen kann.
Auch haben wir immer wieder Futterprobleme. Sei es BARF, sei es verschiedene Nassfuttersorten. Auf kurz oder lang reagiert immer mal wieder einer der beiden mit extremen Schüben. Wir selbst wissen, dass es jeden Dosenöffner, deren Katze betroffen ist, vor viele neue Entscheidungen stellt. Hierzu können wir nur sagen: Versucht ruhig zu bleiben, testet aus, lasst euch nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn es manchmal schwer fallen sollte.
Diese Krankheit fordert sehr viel Liebe, Geduld und die Bereitschaft immer das Beste für seine Fellnase zu tun. Manchmal ist es sehr schwierig. Aus eigener, jahrelanger Erfahrung wissen wir, dass man nicht bei jedem bisschen in Panik zum Tierarzt rennen muss. Allerdings kennen wir unsere Katzen auch extrem gut und wissen, wann wir doch los müssen. Nur du selbst, kannst das entscheiden. Solltest du gar nicht weiter kommen , gehe sofort zum Tierarzt, deines Vertrauens- er wird dir weiterhelfen. Sollte dies nicht der Fall sein, scheue dich nicht, gerade im Sinne deiner Fellnase, bei den Tierärzten anzurufen und Frage nach, in wie weit sich der jeweilige Tierarzt mit dem EGK (Diagnose, Biopsie, Behandlung, Therapieformen) auskennt- oftmals wird dir schon von den lieben Tiermedizinischen Fachangestellten geholfen.
In jedem Fall wünschen wir dir und deiner Fellnase alles Gute auf dem Weg und denkt daran, mit Liebe schafft man alles und steht auch jedes Hindernis durch!
Deine Katzenmamas Ela & Tanja