Futterumstellung bei deiner Katze

Im heutigen Artikel soll es sich um eine der häufigsten Fragen beim Zusammenleben mit Katzen drehen. Wie gelingt dir die Futterumstellung bei deiner Katze von minderwertigem auf hochwertiges Nassfutter. Jeder hat es schon erlebt, wir meinen es gut, kaufen unserer Katze ein tolles Futter für wahnsinnig viel Geld, freuen uns darüber, dass unsere Katze sich freut, jedoch rührt sie es nicht an. Es wird gemäkelt und verschmäht, bis doch wieder aus lauter Mitleid das alte Futter bereitgestellt und das Geld in der Toilette versenkt wird. Der Grund dafür liegt ganz einfach in der Natur der Katze. Sie fressen nichts, was sie nicht kennen, da freilaufende Tiere auch mal gefährlich sein können. Unsere Katzen sind Gewohnheitstiere und meiden Futter (auch Tiere in der Natur), wenn sie sich ob der Verträglichkeit nicht sicher sein können, weil ein solcher Versuch schließlich auch tödlich enden kann (Skorpion, giftige Pflanzen, usw.). Eine Katze besinnt sich auf das Futter, was sie kennt. Im ersten Moment sieht das für die Futterumstellung bei deiner Katze dadurch sehr kompliziert aus, jedoch liegt es alleine in unserer Hand, ob diese Umstellung gelingen wird. Die Dauer kann ziemlich variieren, jedoch wird es nicht länger wie 8 Wochen dauern. Eine normale Umstellung gelingt meist in den ersten zwei Wochen. Mache dir bewusst, dass es auf Dauer die Tierarztkosten senkt und die Gesundheit deiner Fellnase beträchtlich verbessern wird. Geht es dir nun bewusst um die Umstellung von Trocken- auf Nassfutter, so kann ich dir folgenden Artikel empfehlen: https://www.katzenmamas.de/trockenfutter-der-schleichende-tod/. Innerhalb des Artikels wird auch darauf hingewiesen, weshalb du überhaupt gänzlich auf Trockenfutter für deine Katze verzichten solltest.

Und nun lasst uns beginnen!

Gründe für die Futterumstellung

Gründe für die Umstellung sind meist vielfältig und können sehr unterschiedlich sein. Auf die häufigsten Gründe gehe ich nun ein wenig ein, vielleicht findest du deinen Fall ja auch gleich hier und warum sich die Futterumstellung bei deiner Katze wirklich lohnt.

1. Krankheiten:

Viele, wenn nicht die meisten Krankheiten entstehen, wie auch bei uns Menschen, durch falsche Ernährung. Die billigen Tierfuttermarken aus den bekannten Werbungen enthalten meistens einen großen Anteil an Zucker, Getreide und Lockstoffen. Die drei Genannten Inhalte dienen ausschließlich dazu, dass Tiere direkt auf das Futter anspringen. Zucker und Getreide können von Katzen nicht verdaut werden, was in konsequenz immer zu Magen-Darm-Problemen führt. Denke daran, dass sich das nicht unbedingt gleich bemerkbar macht. Die Veränderungen im Magen-Darm-Trakt können häufig viele Jahre brauchen und bilden mit der Zeit große Probleme aus. So entstehen Immunfunktionsstörungen des Darmtraktes, wie auch Allergische Reaktionen auf das Futter, bei denen die Katze in erster Linie mit Durchfall, Erbrechen und ähnlichem reagiert. Werden die Katzen dann nicht behandelt und das Futter weiter einfach verabreicht, bilden sich innerhalb des Körpers der Katze noch weitere Krankheiten, wie Nierenprobleme, bakterielle oder virale Infekte, Erkrankung der anderen Organe und sehr häufig auch Hautprobleme.

2. Allergien:

Es gibt inzwischen viele ernährungsbedingte Allergien und einige Allergien, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese von falscher Ernährung herrühren. Die bekannteste ist die Futtermittelallergie, bei welcher die Tiere spezielle Fleischsorten, oder Ergänzungsstoffe nicht vertragen. Bei einer solchen Allergie muss man eine gezielte Ausschlussdiät vornehmen. Hierbei ist darauf zu achten, dass alles was verfüttert wird vom gleichen Tier stammt. Auch bei Leckerlie ist hierbei genau hinzusehen, welche Sorte Fleisch gefüttert wird und welche weiteren Inhaltsstoffe mit inbegriffen sind. Ansonsten wäre die Ausschlussdiät nicht sinnvoll. Getreide, Soja und die sonstigen Inhaltsstoffe können sich in allergischen Reaktionen äußern. Häufig Anzeichen für Allergien sind hierbei trockene, schuppige Haut, häufiges Kratzen, oder auch direkte Reaktionen wie Durchfall und Erbrechen. 

3. Wechsel von Billigem auf hochwertiges Futter aus eigenem Antrieb:

Auch dieser Grund wird häufig genannt. Meistens erfolgt diese Frage, nachdem ein Tier neu in den Haushalt kommt, oder nachdem einige Behandlungen bei Tierärzten zum Umdenken angeregt haben. Es gibt aber auch sehr häufig den Grund, dass Menschen sich selber mit dem Thema Ernährung beschäftigen und selbiges dann bei ihren Tieren starten. Ich sage hier häufig Tiere, da sich das ganze nicht nur auf unsere Katzen bezieht, sondern auch alle anderen Tiere eine artgerechte Ernährung benötigen. Auch Hasen, als kleines Beispiel brauchen keinen Zucker, jedoch wird auch hier im Futter kräftig Zucker untergemengt. Das selbe gilt natürlich auch für den besten Freund des Menschen, denn auch bei Hundefutter ist das Problem weit verbreitet und sorgt hier genauso für Probleme.

Futterumstellung als Anleitung:

Für die Futterumstellung gibt es verschiedene Wege, diese sind tatsächlich von der Katze abhängig. Manche Katzen reagieren sehr wenig auf neues Futter, mäkeln sehr oder verweigern es komplett. Andere Katzen wiederum sind kleine Müllschlucker, ihnen kannst du einfach alles hinstellen. In diesem Artikel gehe ich nun mal davon aus, dass du gerade versuchst deine Katze an etwas Neues zu gewöhnen und es möchte noch nicht so ganz klappen, oder du dir vor der Futterumstellung deiner Katze schon mal Ideen und Anregungen einholen magst. Hierzu gebe ich ein paar kleine Tipps, dann klappt das bestimmt auch mit der mäkelnden Katze. Gleich eines vorweg, wir haben in unserem Haushalt die unterschiedlichsten Katzentypen. Eine sehr mäkelige Katze, die alles neue definitiv nicht anrührt, einen Magensensiblen Tiger und vor allem drei kranke Katzen, die leider totale Müllschlucker sind. Die nachfolgenden Tipps, nutzen wir hier zur Futterumstellung selber, oder mussten sie in der Vergangenheit schon anwenden.

Tipp Nr. 1: Das geliebte Leckerlie

Unsere mäkelige Katze liebt getrocknete Hähnchenwürfel. Diese gibt es von unterschiedlichen Herstellern, mit auch sehr unterschiedlichen Preisen (kleiner Tipp, die günstigen reichen hier, außer du machst eine Ausschlussdiät). Bieten wir gerade ein neues Futter an und unsere Katze mag es nicht testen, so halten wir ihr das Leckerlie unter die Nase (nicht verfüttern) und streuen es dann gekrümelt über das Essen. Wir nennen diese Form der Bestechung immer “Parmesan” drüberstreuen. Sehr sehr häufig löst das schon das erste Problem mit dem Futter und es wird  dann doch mal getestet. Danach einfach beobachten, wie sie das neue Futter vertragen.

Tipp Nr. 2: Die Soße darf nicht fehlen

Gerade bei billigem Nassfutter ist ein Großteil einfach nur Soße mit 5 Klumpen Pseudofleisch. Ja das war negativ verfasst, aber ich meine es auch so. Die Fleischklumpen bestehen meistens nur zu sehr geringem Anteil aus Fleisch und der Rest aus dem Döschen ist mit einer Zuckersoße verfeinert. Katzen lieben diese Soßen häufig wegen der Lockstoffe und des Zuckergehaltes (das löst auch bei ihnen, wie bei uns Menschen Suchterscheinungen aus, Katzen schmecken den Zucker eigentlich nicht). Solltest du also nun auf hochwertiges Futter umsteigen, so ist das erste was auffällt, dass dieses Futter viel fester ist. Die hochwertigen Sorten bestehen wirklich aus Fleisch und sind daher weit schwieriger zu kauen und brauchen auch wesentlich länger in der Verdauung. Sollte deine Katze also Soße lieben, so kannst du einfach ein wenig warmes Wasser (das verstärkt den Geruch des Futters) mit dem Futter vermengen, so ist das Futter nicht mehr so fest und lässt sich einfacher kauen. Auch solltest du das Futter mit einer Gabel schön kleinmatschen, sodass die Konsistenz dem vorherigen Futter ein wenig mehr ähnelt. Sollte warmes Wasser nicht helfen und es wird weiterhin nicht angerührt, dann gibt es noch einen weniger gesunden Tipp: Hole dir von besagten Firmen mit minderwertigem Futter die Soßen zum übergießen. Mit diesen Soßen in kleinen Mengen, kannst du das neue Futter schmackhafter machen und so für mehr Akzeptanz sorgen. Achte hierbei bitte darauf, das die Soßenmenge von Mal zu Mal verringert wird und dafür immer mehr vom hochwertigen Futter zum Einsatz kommt. Manche unserer Schleckmäuler stehen auch auf Katzenmilch, diese kannst du auch super als Soßenersatz testen und eignet sich hervorragend bei einer Umstellung.

Tipp Nr. 3: Geruch muss stimmen

Auch hier ist es ein Austricksen der Katze. Da unsere Katzen Gewohnheitstiere sind und wir ihren natürlichen Selbstschutz umgehen wollen, stellen wir ihnen sowohl das neue, als auch das alte Futter hin. Hierbei geht es gezielt darum, dass die Katze zwar das alte Futter frisst, jedoch das neue direkt daneben steht und sie dieses während der Mahlzeit riecht. Um unserer Katze zu suggerieren, dass das Futter gut ist, stellen wir es während der Mahlzeit daneben und lernen ihr so, dass der alte Geschmack und der neue Geruch zusammenpassen. Häufig gehen sie dann aus Neugier auch an den Napf und testen es einmal, dann ist der größte Widerstand gebrochen.

Tipp Nr. 4: Huch, die anderen fressen es ja

Im Mehrkatzenhaushalt gibt es häufig auch die Staubsauger-Katzen. Diese sehen das Fressen und atmen es einfach weg. Genau diesen Kumpanen machen wir uns in diesem Fall zum Trick. Wir bereiten normal für alle das Futter vor und stellen es selbstverständlich zur Verfügung. Die normale Reaktion der Mäkel-Katze ist, dass sie sich eher für das Futter der anderen interessiert und die Schalen abläuft. Bei manchen unserer Fellnasen funktionert dann der Fressneid auf Anhieb und sie fressen das neue Futter schon, damit sie bloß nicht zu wenig bekommen. Andererseits gibt es aber auch die anderen Katzen, die vorher sehen, ob die Artgenossen das Futter essen können und ihnen nichts passiert und sie futtern es meist bei der nächsten Portion schon von selber mit. Sie lassen praktisch ihre Artgenossen vortesten, wie es auch schon Cleopatra getan hat. Wer weiß, wer sich das bei wem abgeschaut hat.

Tipp Nr. 5: Wenn alles nichts hilft

Nun kommen wir zu den schwierigen Fällen. Die vorherigen Methoden hast du getestet, aber deine Katze geht nicht ans neue Fressen. Wir substituieren nach und nach das alte Futter durch das Neue. Dieser Prozess kann je nach Katze zwischen 2 bis 8 Wochen dauern. Die Katze wird bei dieser Methode nach und nach mit dem neuen Futter vertraut gemacht. Wir mogeln also von ganz kleinen Mengen des neuen Futters immer mehr ins Alte mit hinein und sorgen so auf lange Zeit dafür, dass sich die Katze an die neue Konsistenz und den neuen Geschmack gewöhnen kann.

Die Schritte, wie schnell du die Mengen erhöhst, würde ich je nach Katze anpassen. Normalerweise beginnt man mit einem etwa halbem Teelöffel und erhöht alle 2-4 Tage um einen halben Teelöffel des neuen Futters. Solltest du merken, dass deine Katze das Essen dann nicht mehr anrührt, dann starte mit einer noch kleineren Menge und erhöhe auch in kleineren Mengen. Dieses Vorgehen ist meist sinnvoller, wenn die Katze schon viele Jahre minderwertiges oder anderes Futter hatte und daher eine lange Umgewöhnungszeit braucht. Damit du nicht den Rest des Futters wegschmeißen musst, kannst du es in kleinen Miniportionen (z.B. Eiswürfelgröße) einfrieren und es dann nach und nach auftauen und verabreichen. Bitte gehe Anfangs zur Futterumstellung deiner Katze nicht auf Pouch (Beutelchen) über, sondern mache die Futterumstellung mit der Dosengröße, die du danach gedenkst zu verabreichen. Der Grund liegt ganz einfach in der Zubereitung der Dosen und Pouches. Im Pouch wird das Essen schon vorher zubereitet und danach abgefüllt, dass heißt die Akzeptanz ist meist wesentlich höher. Die Dosen werden je nach Größe kürzer oder länger gegart, weshalb hier die größeren Dosen weniger intensiv riechen und bei Katzen weniger Akzeptanz finden. Solltest du also auf Dauer 800g Dosen füttern wollen, so nutze auch diese in der Umstellungszeit und friere ganz kleine Portionen davon ein um sie dann täglich auftauen und verfüttern zu können.

Kleiner Hinweis am Rand

Die Tipps haben wir alle so anwenden können und sind nur selten mal auf Probleme mit den Katzen gestossen. Selbstverständlich muss man auch bedenken, dass alle Katzen anders sind, die einen lieben Fisch, die anderen Huhn. Das heißt das auch manche Sorten trotzdem nicht angerührt werden, weil du vielleicht den Geschmack deiner Katze nicht gefunden hast. Das gehört dazu und ärger dich deswegen auch nicht. Nehm dir einfach die Zeit und gehe mit der Situation locker und positiv um. Sollte deine Maus super gut gegessen haben, dann belohne sie dafür und schenke ihr besonders viel Aufmerksamkeit, auch das wird sie sich merken. Es ist sowieso immer besser zu belohnen, als zu bestrafen, also gib deiner Fellnase die Zeit sich an Neues zu gewöhnen, dann klappt es auch mit der Zeit.

Kostenpunkt hochwertiges Futter

Zu guter Letzt noch eine kleine Anmerkung von meiner Seite. Wir haben 5 Katzen und füttern immer hochwertiges Futter. Unsere Katzen kosten uns im Monat 200 Euro, also 40 Euro pro Katze, jedoch haben wir selten Tierarztkosten, weil das Futter gut vertragen wird und auch bei unseren kranken Katzen geholfen hat. Im Endeffekt sparen wir uns durchgehend Geld, da 2 unserer 5 Katzen nachweislich das Eosinophile Granulom haben, welches mit starken Hautproblemen und häufigen anderen Problemen auftritt. Hierzu haben wir auch einen Artikel verfasst, indem du dich bezüglich des EGK – Eosinophiler Granulom-Komplex einlesen kannst. Seit unserer Futterumstellung auf hochwertiges Futter haben unsere Mäuse seltener solche Krankheitsschübe und wenn sie welche haben, bekommen wir diese mit eigenen Methoden immer in den Griff.

Ich gehe hier nochmal auf die Kosten des hochwertigen Futters ein, da es häufig als Grund hergenommen wird, warum es nicht gefüttert wird, bzw. nicht gefüttert werden kann. Überlegt es euch, denn man mag im ersten Moment mehr für das Futter bezahlen, hat aber letztlich kaum irgendwelche Erkrankungen, die beim Tierarzt schnell mal in die Tausende von Euro gehen können. Auch ist zu beachten, dass meist vom hochwertigen Futter nicht soviel gefüttert werden muss, da dieses Futter aus richtigem Fleisch (am besten Muskelfleisch) besteht. Billiges Futter hingegen wird häufig meist aus tierischen Nebenerzeugnissen (z.B. Hälse, Hufe, Augen und andere tierische Abfälle) erstellt und ist daher nicht wirklich bekömmlich und deckt die Grundernährung deiner Katze nicht wirklich ab. Man erkennt das häufig auch schon daran, dass man laut Hersteller relativ hohe Mengen verfüttern soll.

 

Nochmal ein Kleiner Hinweis am Rand:

Natürlich kannst du unglaublich viel Geld sparen, wenn du gleich in Monatsrationen bestellst und daher immer günstiger wegkommst. Das ist am allerbesten Möglich bei Onlinehändlern. Hiervon gibt es einige und ich würde dir raten einfach mal in Ruhe die Preise zu vergleichen und auch auf die Unterschiedlichen Paketgrößen zu achten. Denn du kommst meist billiger weg, wenn du 800g Dosen kaufst und diese bestenfalls gleich in 24er Packungen. Aber das ist je nach Haushalt immer unterschiedlich. 800 g Dosen eignen sich selbstverständlich nur in Mehrkatzenhaushalten. Hast du hingegen nur zwei Schmuser, dann greife lieber auf 400g zu. Also vergleiche und errechne dir, wo du am billigsten einkaufen kannst. Der Händler vor Ort ist meist weit teurer und die normalen Supermärkte bieten selten hochwertiges Futter an.

Abschließende Worte

Auch wir mussten in unserem Haushalt einige Futterumstellungen durchführen. Erst von einem Markenprodukt auf ein Anderes und dann in den letzten Jahren immer mal wieder, weil Hersteller ihre Inhaltsstoffe verändert haben und neue Ausbrüche der Krankheiten unserer Katzen entstanden. Es ist also immer mal wieder notwendig, um die bestmögliche Situation für unsere Fellnasen zu schaffen. Wir drücken euch allen die Daumen, dass die Umstellung gut funktioniert und wünschen euch alles Gute.