Kastration bei Katze und Kater

Eine große, wichtige und anstehende Sache im Leben deiner Katze, ist die Kastration bei Katze und Kater. Sobald dein neues Familienmitglied bei dir eingezogen ist, du die Erstausstattung und Grundausstattung für euer Zuhause ausgewählt hast und die vorherige Vergesellschaftung geklappt hat, wird es bald darauf Zeit, einen Termin für die Kastration zu planen. In diesem Artikel soll es genau um dieses große, umfassende Thema gehen. Hier erhaltet ihr einen umfassenden Einblick unter anderem über die Themen Katzenkastration, Katerkastration, dem OP – Eingriff selbst, die verschiedenen Methoden, Mythen, Risiken und vielem mehr. Bevor ihr mit dem lesen loslegt, möchten wir uns schon im Vorfeld FÜR eine Kastration bei Katze und Kater aussprechen. Dies ist unsere persönliche Meinung und steht für uns für die Artgerechte Haltung von Katzen. Aber nun kann es losgehen =D

Kastration bei Katze und Kater

Der Tag vor der Kastration:

Katze und Kater müssen für die Operation und den Eingriff am nächsten Tag nüchtern sein. Das bedeutet sie dürfen vorher nichts essen. Dies machst du wie folgt:

– Am Vortag das letzte Mal um 18 Uhr fressen geben. (wenn der Termin morgens schon um 8 Uhr ist). Ansonsten immer so um die 12 Stunden nüchtern lassen ist empfehlenswert, da sie sonst in Narkose erbrechen könnten. Dies würde zum Erstickungstod führen!
Wasser darfst du durchgehend stehen lassen und zur Verfügung stellen.

Versuche alles, was sie an Essen stehlen könnten, wegzuräumen (Katzen sind Meister im stibitzen, wenn sie hunger haben =D ).

Gut ist es auch immer, diese Eingriffe in deinem Urlaub durchzuführen. Da du in dieser Zeit, gerade bei der Kätzin ein bisschen mehr aufpassen solltest und ein wachsames Auge auf ihr ruhen sollte. Dies kann nie Schaden.

– Solltest du arbeiten müssen an den darauf folgenden Tagen:

Du kannst auch im Vorfeld einen separaten Raum einrichten, in welchem nichts erhöhtes steht und du ein paar Handtücher und Decken auslegen kannst. Dies ist nicht dringend notwendig – außer du müsstest sie unter anderen Katzen alleine lassen. So ist sie geschützter und kann nicht zu sehr rumraufen und spielen. Auch solltest du aufpassen mit zu hohen Kratzbäumen, Deckenspannern, Wand- Katzenstufen etc. Diese rausstellen/ abmontieren oder wenn es geht umlegen. Die Gefahr des verletzens oder aufreissen der Naht könnte sonst gerade bei der Katze, bestehen.

Versuche dir am Vortag nicht allzu viel anmerken zu lassen. Das bedeutet, sei nicht zu aufgeregt und flitze wie verrückt durch die Wohnung =) Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass dies ein tiermedizinischer Routineeingriff ist und es wirklich vollkommen “zum täglich Brot” für uns gehört =)

Ein bisschen mehr Beschäftigung darf es am Vortag natürlich für sie oder ihn sein – wer freut sich nicht über die ein oder andere Schmuseeinheit oder ein Leckerli?

– Bereite am besten auch gleich die Transportbox vor. Lege ein getragenes T – Shirt und (falls vorhanden) ein kleines Kuscheltier mit rein. Eventuell auch ein Handtuch drunter. So hat sie den Geruch nach dem aufwachen gleich wieder und erwacht schneller und besser =) Stelle die Transportbox schon am Vortag, offen zugänglich für jeden, an einen Ort in der Wohnung (wenn die Transportbox sonst nicht ohnehin schon einen Platz in der Wohnung hat wie bei uns =D)

– Nutze eventuell sogar 1 – 2 Wochen vorher Pheromonstecker für die Steckdose um ein schönes, angenehmes Umfeld, für alle, zu schaffen.

Kastration Kater:

Eine Katze zieht ein
Entwicklung vom Kitten zur Katze

1. Warum und was spricht dafür?

– Das Risiko auf Katzenaids (FIV – Felines Immundefizienz – Virus) z. B. durch Bisswunden sinkt
– Kein Harnspritzen und kein Revier- und Duft- Markierungsverhalten in der Wohnung
– Keine extrem bösen Katerkämpfe mehr bei Freigängern
– der Urin riecht weniger intensiv und nicht mehr so streng
– kein schlimmes Territorialverhalten mehr
– das Bedürfnis des Sexualtriebes erlischt und fällt weg, somit ist der Freigänger – Kater nicht andauernd in Gefahr, gerade an belebten Straßen, diese auf Suche zwecks bereiten Kätzinnen, zu überqueren. Somit sinkt das Risiko des Todes im Straßenverkehr / geringeres Verkehrsunfall – Risiko.
– höhere Lebenserwartung
– weniger sexual und hormonbedingte Krankheiten

2. Das Alter und der beste Zeitraum?

Ein Kater wird ungefähr im Alter von ca. 5 – 7 Monaten geschlechtsreif. Du erkennst das an dem typischen “Markierverhalten” in der gesamten Wohnung. Zudem wird dir auffallen, dass die Hoden des Katers immer besser zu erkennen sind. Diese können allerdings unterschiedlich groß ausfallen. Von Kirschkerngröße über Haselnussgröße bis hin zur dicken Weintraubengröße =D Der ideale Zeitpunkt der Kastration wäre kurz bevor das Harnmarkieren beginnt, oder sehr kurz darauf, im 6 Monat.

– Achtung: Rassespezifische Unterschiede möglich! :
z.B. Siam, Abessinier und Heilige Birma: sind mit 4 – 6 Monaten frühreif!
z.B. Langhaar-Rassen wie Maine Coon, Sibirische Waldkatzen: sind mit bis zu 1 Jahr Spätzünder!

– Geburtszeitpunkte beachten: Herbst – und Wintergeborene Katzen werden auch oft schon mit 3 – 4 Monaten geschlechtsreif!

Um individuell auf dein eigenes Tier einzugehen (da jede einzelne Fellnase unterschiedlich ist und man pauschal nichts festlegen kann), bespreche den richtigen Zeitpunkt, für deine eigene Fellnase, mit dem Tierarzt deines Vertrauens.

Frühkastration ab der 8. Woche sollte nur erfolgen, wenn es sich um Tierschutzkatzen, Kitten aus seriöser, eingetragener Zucht handelt, oder es aus medizinischer Indikation heraus Sinn ergibt. Übernimmst du ein Kitten in deinen Haushalt/ in deine Familie, so ist es an dir, auch auf das Verhalten und mögliche Verhaltensänderungen zu achten und die Kastration früh genug mit einem Tierarzt abzuprechen und zu planen.

Bitte beachte, dass jedes einzelne Kitten einen individuellen Entwicklungsstand hat. Somit ist es unmöglich einen, für alle Kitten geltenden, optimalen Zeitpunkt festzulegen, wann eine Kastration erfolgen sollte.

3. Ungefähre Kosten im Jahr 2020?

Zu erst ist zu sagen, dass die Kosten immer sehr unterschiedlich von Tierarzt zu Tierarzt sind. In der Regel sind es pro Kater 60 – 80 Euro. Dieser Preis richtet sich nach Narkose, Narkosemittel, Zeitaufwand, Voruntersuchungen, Nachuntersuchungen, Blutuntersuchungen, eventuelle Check – UP´s , Materialmengen wie Nähten, Spritzen, Injektionen, Nachbehandlungen und vielem mehr.  Tierärzte müssen sich an die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) halten. Sie selbst haben meist, nur sehr wenig Spielraum um an den Preisen etwas zu ändern. Spreche dazu am besten deinen Tierarzt an – er wird dir im Vorfeld die etwaigen und zustande kommenden Kosten nennen können.

4. Der Operative Eingriff selbst:

Als erstes wird eine Voruntersuchung gemacht. Diese beinhaltet das Abhöhren der Lunge (Auskultation), Abtatsten des Bauches und der Hoden (Palpation), Abklopfen der Körperoberflächen (Perkussion), Fieber messen, Kontrollieren der Schleimhäute und des Gewichts. Danach bekommt der Kater eine Injektionsnarkose. Diese wird ihm injeziert. Danach bekommt er eine Augensalbe in die Augen, um vor Austrocknung geschützt zu sein. Die Haare werden komplett von den Hoden entfernt, danach wird der gesamte Bereich desinfiziert. Der Hodensack (Skrotum) wird angehoben und eröffnet. Die Hoden werden vom umliegenden Gewebe separiert, der Samenstrang wird abgebunden. Nach Abtrennung des Hodens unterhalb des abgetrennten Samenstranges , wird der Rest vom Samenstrang wieder zurück in den Hodensack gelegt. Die Wundränder werden aneinandergelegt und zusammengedrückt, so dass sie miteinander “verkleben” Dies geht extrem schnell und somit ist auch keine Naht erforderlich. In seltenen Fällen machen es Praxen noch mit einer kleinen Naht, wobei man hier dann nach 10 Tagen die Fäden ziehen muss. Dies passiert allerdings in der Regel nur selten und ist bei der Kastration bei Katern nicht sinnvoll. Der Eingriff dauert insgesamt, mit allem drum und dran, ungefähr eine halbe Stunde.

5. Die Chemische Kastration bei dem Kater:

Ist bei dem Kater ein sogenannter “Chip”. Dieser Chip beinhaltet Hormone mit dem Freisetzungs – Wirkstoff “Suprelorin” oder “Deslorelin”. Dies ähnelt dem Testosteron, was im Hoden gebildet wird. Dadurch wird der Körper ausgetrickst, da die Hodenaktivität abnimmt. Der Wirkungszeitraum variiert zwischen 3 – 6 Monaten. Diese Methode sollte, wenn überhaupt, ausschließlich über einen kurzen Zeitraum und hauptsächlich für seriöse, eingetragene Vereins-Züchter angeboten werden.

6. Weitere Informationen:

– Es gibt eine Bedeckte und eine Unbedeckte Kastration. Je nachdem ob der innere Hodensack geschlossen bleibt oder bei der Kastration eröffnet wird. Beide Methoden sind gleichwertig!

– Die Hoden (Testikel) sind die Hormonbildenden Keimdrüsen (Gonaden) des Katers.

Kastration Katze:

Kastration bei Katze und Kater
Kastration bei Katze und Kater

1. Warum und was spricht dafür?

– die Hormonproduktion wird unterbunden, somit fällt die Rolligkeit komplett weg
– Fortpflanzungsmöglichkeit wird genommen, da sie keine Einzellen mehr produzieren kann
– die sexuelle Motivation und das damit verbundene Rolligkeits-miauen fällt weg. Gerade des Nachts bei Freigänger Katzen.
– keine gravierenden Fälle von Dauerrolligkeit
– höhrere Lebenserwartung
– sie sind nicht so umtriebig und bleiben eher in Hausnähe. So werden sie seltener Opfer von Straßen – und Verkehrsunfällen.
– FIV – Risiko sinkt, da es kaum zu kämpfen kommt und es gar nicht erst durch den “Deckakt” übertragen wird
– weniger Aggressionspotenzial gegenüber Menschen und anderen Katzen
– als Freigänger kaum mehr Auseinandersetzungen
– Risikominderung und Senkung für Mammatumore (Gesäugeleiste-Tumore), Gebärmutterentzündungen und Gebärmuttervereiterungen, Eierstockzysten
– bei Wohnungskatzen Stressminderung wegen Rolligkeit
– Scheinträchtigkeit kommt nicht vor und somit hat die Kätzin nicht diesen Dauerstress
– Katzen werden “häuslicher” und die Bindung zum Menschen wird sehr beeinflusst, da sie sich stärker dem Halter zuwenden

2. Das Alter und der beste Zeitraum?

Eine Katze wird ungefähr im Alter von ca. 6 – 9 Monaten geschlechtsreif. Du erkennst das an dem typischen “Markierverhalten” in der gesamten Wohnung. Das lange und ausdauernde Miauen der ersten Rolligkeit ist äußerst auffallend. Das miteinhergehende um die Beine – Schmusen und das Kuschelbedürfnis wird dir auch ruck – zuck auffallen. Der ideale Zeitpunkt der Kastration wäre kurz bevor das Harnmarkieren und die 1. Rolligkeit beginnt, oder kurz nachdem das Markieren aufgefallen ist, oder im Anschluss der ersten Rolligkeit, zwischen dem 6 – 9 Monat.

– Achtung: Rassespezifische Unterschiede möglich! :
z.B. Siam, Abessinier und Heilige Birma: sind mit 4 – 6 Monaten frühreif!
z.B. Langhaar-Rassen wie Maine Coon, Sibirische Waldkatzen: sind mit bis zu 1 Jahr spätzünder!

– Geburtszeitpunkte beachten: Herbst – und Wintergeborene Katzen werden auch oft schon mit 3 – 4 Monaten geschlechtsreif!

Um individuell auf dein eigenes Tier einzugehen (da jede einzelne Fellnase unterschiedlich ist und man pauschal nichts festlegen kann), bespreche den richtigen Zeitpunkt, für deine eigene Fellnase, mit dem Tierarzt deines Vertrauens.

Frühkastration ab der 8. Woche sollte nur erfolgen, wenn es sich um Tierschutzkatzen, Kitten aus seriöser, eingetragener Zucht handelt, oder es aus medizinischer Indikation heraus Sinn ergibt. Übernimmst du ein Kitten in deinen Haushalt/ in deine Familie, so ist es an dir, auch auf das Verhalten und mögliche Verhaltensänderungen zu achten und die Kastration früh genug mit einem Tierarzt abzuprechen und zu planen.

Bitte beachte, dass jedes einzelne Kitten einen individuellen Entwicklungsstand hat. Somit ist es unmöglich einen, für alle Kitten geltenden, optimalen Zeitpunkt festzulegen, wann eine Kastration erfolgen sollte.

3. Ungefähre Kosten im Jahr 2020?

Zu erst ist zu sagen, dass die Kosten immer sehr unterschiedlich von Tierarzt zu Tierarzt sind. In der Regel sind es pro Katze 100 – 180 Euro. Dieser Preis richtet sich nach Narkose, Narkosemittel, Zeitaufwand, Voruntersuchungen, Nachuntersuchungen, Blutuntersuchungen, eventuelle Check – UP´s , Materialmengen wie Nähten, Spritzen, Injektionen, Nachbehandlungen und vielem mehr (+ eventuell die Kosten für einen Body + Halskrause).  Tierärzte müssen sich an die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) halten. Sie selbst haben meist , nur sehr wenig Spielraum um an den Preisen etwas zu ändern. Spreche dazu am besten deinen Tierarzt an – er wird dir im Vorfeld die etwaigen und zustande kommenden Kosten nennen können.

4. Der Operative Eingriff selbst:

Als erstes wird eine Voruntersuchung gemacht. Diese beinhaltet das Abhöhren der Lunge (Auskultation), Abtatsten des Bauches und der Hoden (Palpation), Abklopfen der Körperoberflächen (Perkussion), Fieber messen, Kontrollieren der Schleimhäute des Gewichts. Danach bekommt die Katze eine Injektionsnarkose in Kombination mit einer Inhalationsnarkose. Die Katze wird in Rückenlage festgebunden. Dies passiert meistens auf einer Art “Kastrationsbrett”. Oft auch direkt am OP Tisch selbst. Manche dieser Tische haben extra einen Aufbau dafür. Eine Augensalbe wird auf die Augen aufgetragen, um das Austrocknen zu verhindern. Der Bauch wird rasiert und desinfiziert. Hinter dem Bauchnabel, ca. 1- 3 cm großer Schnitt, wird der Bauch, ohne die Organe zu verletzen, eröffnet. Dann die eigentliche Kastration: Mithilfe eines Gebärmutter(Uterus-)hakens (Ist ein Operationsbesteck zum Ergreifen der Eierstöcke), werden die Gebärmutterhörner gegriffen und die daran sitzenden Eierstöcke “geangelt”. Diese werden dann aus der Bauchhöhle entnommen /vorgelagert und die versorgenden Gefäße abgeklemmt/ abgebunden und entfernt. Sind beide entfernt, wird die Muskelschicht mit selbstauflösendem Nahtmaterial genäht und verschlossen. Danach kommt die Hautnaht, welche mit normalen Fäden (diese müssen ca. 10 – 15 Tage später gezogen werden), genäht wird. Manchmal nutzen Tierätzte auch Hautklammern anstatt Fäden. Dies passiert allerdings kaum. Anschließend wird eine Art Silberspray drauf gesprüht und die Wunde wird abgedeckt.

5. Die Chemische Kastration bei der Katze:

Es gibt die “Katzenpille”. Diese dient zur medikamentösen Unterdrückung des Zyklus. Gestagene  werden verabreicht (welche die Bildung von FSH und LH im Gehirn hemmen, da diese Hormone maßgeblich an der Fortpflanzung beteiligt sind). Durch die Deaktivierung wird hormonelle Aktivität verhindert und die Rolligkeit setzt komplett aus. Dies Geschieht entweder durch Tabletten oder Spritzen.Je nach Präparat ist die Gabe/ Verabreichung unterschiedlich, z.B. 1 x wöchentlich. Als Besitzer muss man genau drauf achten, dass die Kätzin die Tablette runterschluckt. Ansonsten kann es passieren, dass sie trächtig wird!
– ABER: Erhöhtes Risiko durch diese Methode für:
– Diabetes
– Gebärmutterentzündungen und / oder Vereiterungen
– Gesäugetumore
– Übergewicht (da der Hormonhaushalt durcheinander gebracht wird)
Diese Methode sollte, wenn überhaupt, ausschließlich über einen kurzen Zeitraum und hauptsächlich für seriöse, eingetragene Vereins-Züchter angeboten werden.

6. Weitere Informationen:

– Die Hormone bei der Katze werden in den Eierstöcken (Ovarien) gebildet.
– Die Kastration ist die Schonendste Methode bei der Katze, um Nachwuchs zu verhindern.
– Achtung bei Freigängern: Lässt man die Katze zu früh in den Freigang, passiert es häufig, dass die 1. Rolligkeit und der 1. Zyklus verpasst werden! Das bedeutet, die Katze kann schwanger werden/ trächtig sein! Oftmals sind Kätzinnen bei der Kastration schon schwanger – leider sehe ich das häufig! Das heißt sie trägt bereits Leben in sich, welches beim Verabreichen der Narkose oder während der Operation verstirbt. —>BITTE: erst Kastrieren lassen, dann zum Freigänger machen! Ihr verhindert so echtes Leid! (und euch erhöhte Kosten und Mehrausgaben, da der Aufwand wesentlich höher ist, als bei einer “normalen” Kastration!)
– niemals kastrieren lassen während der Rolligkeit! Immer erst danach da, alles extrem durchblutet ist (Gebärmutter etc.)  – das Risiko , dass etwas während des Eingriffes passiert ist erhöht!
– Katzen können unkastriert 2 x pro Jahr bis zu 7 Kitten zur Welt bringen

Kastration bei Katze und Kater

Unterschied von Kastration und Sterilisation:

Die Kastration:

– Die Kastration ist die vollständige und komplette Entfernung der Keimdrüsen (Gonaden) bei Katze und Kater. Genauer gesagt: Die Entfernung der Hoden beim Kater und die Entfernung der Eierstöcke bei der Katze.

Die Sterilisation:

– Hierbei handelt es sich nur um die Durchtrennung der Samenleiter und der Eileiter. Beim Kater verbleiben die Hoden und bei der Kätzin verbleiben die Eierstöcke im Körper. Der Sexualtrieb bleibt bestehen!

– bei der Kätzin wird oft fälschlicherweise das Wort Sterilisation benutzt! Es werden nur die Eileiter durchtrennt. So hat es zur Folge, dass die Kätzin trotzdem rollig wird und die Rolligkeit bleibt bestehen! Die Katze wird zwar unfruchtbar aber der Zyklus – Ablauf bleibt. Es bleibt auch ein Extrem hohes Risiko, dass die Eierstöcke tumorös entarten! Krebsrisiko! Deswegen: Wird die Sterilisation kaum mehr in Deutschland durchgeführt. Sie hat keinerlei Vorteile gegenüber der Kastration – deswegen wird sie weder empfohlen noch mehr durchgeführt.

Verhalten des Besitzers nach Abholung der Katze vom Tierarzt:

Versuche sobald du mit deiner Katze zu Hause angekommen bist, so ruhig und gelassen, wie nur möglich, mit deiner Katze umzugehen. Ruhig bleiben und eine entspannte Atmosphäre schaffen ist das Beste was du tun kannst. Bringe sie in den Vorgefertigten Raum, oder bringe sie in die normalen Räume. Sollte sie in der Transportbox bleiben wollen, sorge dafür, dass sie es gemütlich hat, frei liegt (nicht im Handtuch eingepackt) und kontrolliere die Box auf Sauberkeit (von eventuellen Kot und Urin befreien). Lege ein neues Handtuch rein, sollte das alte dreckig sein. Beobachte die anderen Katzen und halte sie im Auge- denke daran, sie riecht grad anders und nach Tierarzt + Praxis. Errichte einen Schlafplatz am Besten am Boden. Nehme Urlaub. Füttere erst wieder die Abendportion deiner Fellnase (nach Absprache mit dem Tierarzt, da die OP- Zeit entscheidend hierfür ist).

Kastration bei Katze und Kater
Kastration bei Katze und Kater

Der Mehrkatzenhaushalt, Rudeldynamik und die Kastration:

Es ist anzuraten und äußerst zu empfehlen, dass du alle Katzen, die du bei dir in deine Familie aufnimmst, kastrieren lässt! (Du willst deine Wohnung ja sicher behalten *lach*).

Aber Spaß beiseite: Wir können nur aus Erfahrung sprechen: Es ist wichtig für alle in einem Katzenrudel, keine potenten Kater zu haben und keine willigen Kätzinnen. Dies bringt äußerst Unruhe rein und es kann zu wirklich ernsten Revierkämpfen und zu aggressivem Verhalten untereinander kommen. Dies muss unbedingt beachtet werden. Zudem ist die Zusammenführung von Kastraten und Intakten Katzen und Katern extrem schwierig und kann dazu führen, dass sie sich niemals verstehen werden.

Solltet du dir also ein neues Familienmitglied zulegen wollen, sorge schon im Vorfeld dafür, dass es kastriert ist (gerade bei Vereinen und Tierschutzorganisationen und Tierheimen ist das der Fall).
Kurzes Abschweifen:
Katzen sind zwar Einzeljäger – aber keine Einzelgänger!

Erziehung von Babykatzen

Mythen bei der Kastration bei Katze und Kater:

1. Kastrierte Katzen werden dick und faul:
– Stimmt nur teilweise. Sie verbrauchen nach der Kastration allerdings weniger Kalorien und sie haben nun eine mangelnde Hormonproduktion. Gerade, weil sich der Stoffwechsel umstellt und weil sich auch der ganze Organismus dementsprechend neu nach einer Kastration anpasst. Man sollte immer auf gesunde Ernährung und Fütterung achten z.B kein Trockenfutter. Solltest du Schwierigkeiten dabei haben, hilft dir vielleicht unser Artikel: Futterumstellung. Da es auch passieren kann, dass sich Harnsteine bilden könnten, stelle einfach aus Vorsorge mehr Wasserstellen zur Verfügung. Und baue zusätzlich mehr Spielstunden ein =) Das sorgt für mehr Bewegung.

2. Katzen verändern ihren Charakter und ihr Wesen:
– Das stimmt nicht, allerdings kann es bei manchen Katzen teilweise passieren (man gibt nie 100 %). Eine vorherige Schmusekatze wird weder zum Monster noch zur Bestie oder wird aggressiver. Eine Katze die vorher eher fauchig war, wird dieses Verhalten beibehalten. Allerdings gibt es immer Ausnahmen. Massive und starke Veränderungen haben Besitzer und auch ich selbst nie bemerkt. Wenn Änderungen im Wesen vorgekommen sind, waren die nur positiv!

3. Kätzinnen müssen 1 x mal trächtig werden und Kitten bekommen:
– Das ist ein IRRGLAUBE!  Es hat keinerlei Einfluss auf die Entwicklung der Mutterkatze! Im Gegenteil: Die Rolligkeit ist eine hormonelle Belastung und extrem stressreich! Davon abgesehen birgt eine Geburt auch Risiko und verursacht vor allem mehr Tierleid! Es gibt genug Kitten auf den Straßen und in Tierheimen! Zudem hat es keine emotionale Komponente bei der Katze. Für die Kätzin ist es ein reiner Trieb, der sich gegen jegliche Bedürfnisse durchsetzt. Der Sexuelle Akt ist übrigens für eine Kätzin sehr schmerzhaft! (und nebenbei an alle Eltern: Ich bitte euch ausdrücklich und aus vollem Herzen, euren Kindern nicht zu erzählen, sie müssen einmal das “Wunder der Geburt” sehen oder, dass die Kätzin da eh einmal “durch muss”! Das ist bei Katzen (und auch anderen Haustieren) Verantwortungslos!)

Vorschriften, Finanzielle Unterstützung und Spenden für Katzen in Not:

– Die Kastration ist für das Tierwohl und die Artgerechte Tierhaltung.
– Sie ist gegen unkontrollierte Vermehrung/ Überpopulation
– Tierschutzvereine machen oft Tierschutzaktionen und Kastrationsaktionen, um Menschen,  zu unterstützen und das Zusammenleben von Mensch und Tier in bestimmten Orten und Regionen zu stärken (DANKE an dieser Stelle an alle fleißgen Helfer da draußen!)
– Besitzer, die weniger Geld zur Verfügung haben, können beim Kreisveterinäramt um Hilfe fragen. Dort bekommen sie eventuell finanzielle Unterstützung (gerade da es eine Kastrationspflicht für Freigänger Katzen in manchen Gemeinden und Kreisen gibt). (Fragen kostet nichts).
– Sollte bei Verletzung der Kreis und Gemeindevorgaben keine Kastration gemacht worden sein, bedeutet dies eine hohe Geldstrafe für den Halter/ Besitzer.
– Du kannst deine Gemeinde oder den Tierschutz im allgemeinen mit Spenden unterstützen

Der Teufelskreis - Vermehren ohne Ende:

Es leben im Moment über 2 Millionen Katzen auf den Straßen, ohne Zu Hause, ohne Liebe und ohne regelmäßiges Futter! Das ist leider die bittere Realität! Die Tierheime sind, gerade in den “Kitten – Seasons” total überfüllt, haben keine Ressourcen mehr und kaum Pflegestellen. Unkontrollierte Vermehrungen sorgen immer mehr für Stress, Leid und Schmerzen. Das Infektionsrisiko für Katzenkrankheiten ist so hoch wie nie.

– Katzen werden täglich irgendwo ertränkt, von Jägern geschossen, geschlagen, zu Tode gequält und sterben draußen ohne jegliche Zuwendung. Straßenkatzen können ihre Kitten nicht ernähren, werden überfahren – ich könnte euch so unendlich viel hier an dieser Stelle aufzählen. Doch ich denke und hoffe, ihr wisst, was ich meine und damit ausdrücken will. Katzen bringen 2x jährlich bis zu 7 Kitten zur Welt- dieser Teufelskreislauf kann nur durch KASTRATION beendet werden.

Für alle, die noch ein letztes mal etwas benötigen um das Bild und Leid vor Augen geführt zu bekommen:

Angenommen, wir haben ein Katzenpaar (Kater + Kätzin). Diese bekommen  7 Kitten. 2 oder 3 überleben den Wurf. Durchschnittlich ist bei diesen 3 Kitten, 1 Weibliches dabei. Das ihrerseits auch 2 x im Jahr 7 Kitten zur Welt bringt. Nach 10 Jahren, wenn also das Elternpaar vom Anfang stirbt (z.B. überfahren werden), sind das zusammen mit den ehemaligen Wurf – Kitten ca. 80 Millionen Nachkommen! (alle jünger als 10 Jahre alt, da das Überleben auf der Straße verschwindend gering ist). Auch wenn pro Wurf nur 1 Weibchen davon überlebt, hat das Startpaar nach den 10 Jahren schon ca.  2,1 Millionen lebende Nachfahren!

JEDER Tierhalter, der nicht kastriert, ist somit Mitschuldig am Schicksal von Millionen Katzen!

Bitte bedenkt das in eurer Entscheidung bei dem Kastrationsthema.

Kastration bei Katze und Kater
Kastration bei Katze und Kater
Kastration bei Katze und Kater

Abschließende Worte:

Wir hoffen, wir konnten euch ein bisschen mehr über das Thema Kastration bei Katze und Kater aufklären.

Auch wenn dieses Thema nach wie vor immernoch sehr kontrovers diskutiert wird, muss man gerade deswegen, trotzdem darüber sprechen. Natürlich gibt es immer verschiedene Standpunkte und Meinungen für den Austausch. Wir können nur über unsere Erfahrungen und ich über alle Erfahrungen der letzten Jahre (privat und beruflich in Tierkliniken und Tierarztpraxen) sprechen.

Leider kann ich nur wenig Gutes über die Einstellung “Ich bin Kastrationsgegner” sagen. Es ist so schade, dass die Menschen sich nicht wirklich damit auseinandersetzen wollen. Oder es einfach nicht wahr haben wollen (dies gilt übrigens auch für Hundebesitzer). Wie ihr merkt, gibt es unendlich viele “Oder” – ja , ich könnte Bücher darüber schreiben.
Auch wenn es anstrengend ist, immer wieder jemanden “überzeugen” zu müssen: gebt nicht auf – solange ihr den Besitzer / den Mensch wenigstens ein bisschen zum Nachdenken bringen könnt, ist schon geholfen =D (Und aus Erfahrung kann ich sagen : Umso mehr sich derjenige bei dem Thema aufregt, umso mehr weiß er insgeheim, das die Kastration das Richtige ist)

Ich kann euch allen nur reinen und guten Herzens raten: Bitte kastriert eure Fellnasen. Es ist wirklich extrem wichtig – gerade auch, um für ihre Gesundheit zu sorgen. Tut es ihnen zuliebe und ihr werdet viele Jahre miteinander verbringen!
Darum geht es doch letztendlich: Gebt die Liebe weiter und sorgt verantwortungsvoll für eure Familie und für die, für die ihr die Verantwortung übernommen habt- und das lebenslang.

Alles liebe an dich und deine Fellnasen

Eure Katzenmamas Ela & Tanja